Rafael Horzon – Das weisse Buch

Als ich zu Lesen begann, wusste ich kaum was mich erwarten würde und so war ich umso überraschter, mit welchem flockig-leichtem Erzählstil dieser autobiographische Roman daherkommt. Die Geschichte wird rasant erzählt, hangelt sich anhand einschneidender Erfindungen der Hauptfigur entlang und ist immer wieder mit kleinen Anekdoten und philosophischen Exkursen aufgelockert. Das Motiv der Liebe wird nur marginal gestreift, weshalb sich die emotionale Ebene oft in Einklang mit dem Auf und Nieder der geschäftlichen Welt der Hauptfigur befindet.
Alles ist in eine mal feine, mal überbordende Ironie und Übertreibung gehüllt, sodass die Überheblichkeit, die man der Figur so oft vorwerfen möchte, sofort daran abperlt. Übrig bleibt die Erzählung eines interessanten Lebens in einer aufkommen Berliner Metropole, inklusive einer Verstrickung von allerlei großen Namen aus Kunst-, Kultur und Unternehmerkreisen. Einzig der Spannungsbogen leiert durch die Übertreibungen hier und da aus, weshalb es durchaus Passagen gibt, in denen man sich als Leser etwas verloren fühlt in der ganzen Dichtung.

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